Ausstellung

Franz Baumgartner, Ursula Bolck-Jopp, Harry Meyer, Zipora Rafaelov, Raimund Reiter, Manuel Rumpf, Ansgar Skiba

NOCTURNE

Mixed Media

Ausstellungsdauer

22.11. – 14.12.2025

Eröffnung

Freitag, 21.11. um 19.30 Uhr

Einführung

Die Künstler im Gespräch

Die ersten Nachtstücke hat ANSGAR SKIBA 2003 an der Nordseeküste begonnen. Der Künstler malt direkt nachts vor dem Motiv und entwickelt dabei die Komposition und Lichtführung seiner Nocturnes. Vollendet werden die Nachtstücke im Atelier. Der Prozess der Fertigstellung ist ein Prozess der Verdichtung und des Weglassens, der stets über mehrere Jahre bis hin zu einem Jahrzehnt dauern kann. Bei Fertigstellung liegen dann ca. 20 bis 40 Schichten übereinander – abwechselnd Zeichnung, Lasur und Malerei.

FRANZ BAUMGARTNER hat in seinen Nachtbildern drei Themenschwerpunkte bearbeitet. Dies waren zunächst nächtliche Pastoralen im weichen Nachtlicht der südlichen Toskana, dann die kühlen Nacht- und Nebelbilder des mystischen Niederrheins. Pur und eindringlich kommen dann die Sternenhimmel, häufig auf verschiedenen Expeditionen in die Wüste von ihm bewundert, auf die Leinwand. Dahinter taucht die immer gleiche existentielle Frage nach der eigenen Rolle im Universum auf, wie klein ist das Individuum und wie gewaltig ist es als Teil des kosmischen Ganzen.

URSULA BOLCK-JOPPs Arbeiten sind voller Witz, poetisch, tiefgründig und doch voller Leichtigkeit. Schwarz- und Anthrazittöne wirken bei ihr nicht düster, sondern schaffen eine geheimnisvolle magische Atmosphäre. Der Bildraum bekommt eine unbestimmte Tiefe. Die Künstlerin möchte mit einfachen reduzierten Mitteln, mit wenigen Strichen Geschichten der Nacht erzählen, ein ganzes Kopfkino in Gang setzen, der Fantasie des Betrachters Raum geben. 

HARRY MEYER greift nach den Sternen, nicht weil er auf der Erde nichts mehr verloren oder schon alles gefunden hätte, sondern weil er die Betrachter zu einer Umkehr der Blickwinkel auffordert: Unsere weltlichen, vergänglichen Unzulänglichkeiten werden in den Kosmos projiziert, strahlen zurück und ermöglichen dem Menschen in dieser von außen kommenden Betrachtung die Chance zur Selbstreflexion.

Die Skulpturen von ZIPORA  RAFAELOV entführen uns in ein Reich der poetischen Stille, in dem die Grenzen zwischen Tag und Nacht, Realität und Traum verschwimmen. Die Betrachter werden eingeladen, in diese Welt einzutauchen, in der das Unsichtbare sichtbar wird und die Nacht ihre eigene, subtile Sprache spricht. Ihre Werke sind keine massiven, statischen Objekte, sondern zarte, beinahe immaterielle Gebilde. Sie sind „Zeichnungen im Raum“, die ihre wahre Wirkung erst im Zusammenspiel mit dem Licht entfalten. Das nächtliche Thema findet seinen Ausdruck in der Dominanz von tiefem Schwarz, welches das Dunkle der Nacht reflektiert.

RAIMUND REITER zeigt Kohlearbeiten auf Papier. Schwarz auf Weiß, Licht oder nicht Licht. Wie einst Novalis huldigt er der nächtlichen Welt. Auf seinen Nachtwanderungen durch den umliegenden Auwald findet er im Restlicht Strukturen im Blätterwerk, auf dem Boden, in den Feldern, die dann mit dem Schwarz der Reißkohle und mit dem Weiß des Papiers inszeniert werden.


MANUEL RUMPF erkundet nächtliche Gewerbegebiete, Industrieanlagen und urbane Randbereiche fotografisch. In der malerischen Umsetzung überträgt der Künstler diese Eindrücke in Öl auf Leinwand oder Tusche auf Papier. Seine Darstellungsweise verzichtet bewusst auf präzise Details und betont stattdessen das Flüchtige und Ungefähre der Erinnerung. Lasierend aufgebaute Farbschichten erzeugen Tiefe und Raum. Seine Arbeiten zeigen menschenleere Umgebungen, oft in künstlichem oder diffusem Licht. Die Orte und Landschaften in Rumpfs Malerei erscheinen als ein Moment zwischen Wahrnehmen und Verschwinden.

Kunstverein Landshut, Herrngasse 375, 84028 Landshut, Öffnungszeiten: Do – So  14 – 17 Uhr